Ausbildungsablauf

Im Rettungsdienst gibt es verschiedene Ausbildungsstufen und Qualifikationen. Deutschlandweit gibt es insgesamt 4 Ausbildungsarten, welche in der Regelrettung arbeiten können.

  1. Der Rettungshelfer: Eine je nach Bundesland unterschiedliche Ausbildung, welche im Durchschnitt um die 160 Stunden dauert. Diese ist geteilt in Theorieunterricht und Hospitation. Diese Ausbildung darf jedoch in den wenigsten Bundesländern an der Regelrettung teilnehmen (ausgenommen der Ehrenamtliche Katastrophenschutz). Ausnahmen bilden hier Bundesländer wie NRW, wo ein Rettungshelfer auf einem KTW fahren darf.
  2. Der Rettungssanitäter: Diese Ausbildung ist geteilt in 3 Bereiche á 160 Stunden und eine Prüfungswoche mit 40 Stunden. Die ersten 160 Stunden finden als Theorie Unterricht in der Rettungsdienstschule statt, wo versucht wird, so viel Wissen wie nur Möglich zu vermitteln. Nach der Schule geht es ins Krankenhaus, wo man ebenfalls 160 Stunden praktizieren soll und in ruhiger Umgebung übt die Notkompetenzen umzusetzen. Die Zeit wird hier oftmals geteilt in 40 Stunden Notaufnahme, 40 Stunden Intensivstation und 80 Stunden Anästhesiebereich. Sobald dieser Teil abgeschlossen ist, geht man auf eine Rettungswache, hier soll man die ersten Praktischen Erfahrungen im Rettungsdienst sammeln. In dieser Zeit müssen 20 Notfälle absolviert werden, um sich für die Prüfung zu qualifizieren. Nachdem man nun diese drei Monate Hospitiert und gelernt hat, geht es in die Prüfungswoche, hier wird nochmal alles wiederholt, was in der Theorie dran kam. Es werden Fallbeispiele durchgearbeitet und am ende der 40 Stunden die Prüfung absolviert.
  3. Rettungsassistenten gibt es bald in der Form nicht mehr, 2014 wurde diese Ausbildung durch die Staatliche Ausbildung zum Notfallsanitäter abgelöst. Jedoch soll jeder bis ende 2023 der diese Ausbildung hat die Möglichkeit der Nachprüfung haben.
  4. Die Ausbildung zum Notfallsanitäter ermöglicht es einem die höchste nicht Ärztliche Qualifikation im Rettungsdienst zu haben. Als Notfallsanitäter hast du die Verantwortung auf dem Rettungsmittel und an der Einsatzstelle, bis ein Arzt kommt. Da jedoch Notärzte nicht zu jedem Einsatz ausrücken, ist dieser Beruf sehr anspruchsvoll. Du musst jederzeit Herr der Lage sein. Du musst wissen, was du kannst und ganz besonders wichtig, was du darfst. Im Rahmen deiner Notkompetenzen stehen dir eine ganze Reihe an Medikamenten frei, welche als erweiterte Versorgungsmaßnahmen verabreicht werden dürfen. Nach Applikation (geben) der Medikamente, muss man den Patienten natürlich einem Arzt vorgeführt werden, da dies eine Ärztliche Maßnahme darstellt. Je nach Einsatz geschehen kann natürlich entschieden werden, ob ein Notarzt langt und der Patienten zuhause bleiben kann (Bei einem niedrigen Blutzucker wäre dies bei Glukose eine Möglichkeit) oder ob der Patient ins Krankenhaus muss.

Diese vier Ausbildungsstufen ermöglichen einem, den einstig und das arbeiten im Rettungsdienst. Nachdem man eine diese Ausbildungen absolviert hat, gibt es eine vielzahl an Zusatz Qualifikationen, welche man im laufe seiner Rettungsdienst Laufbahn absolvieren kann. Um einmal ein paar Beispiele zu nennen:

-> Organisatorischer Leiter Rettungsdienst
-> Wachleiter
-> MPG Beauftragter
-> Medizinprodukte Beauftragter
-> Desinfektor
-> Hygenebeauftragter
-> Praxisanleiter Rettungsdienst
-> Luftrettung
-> Dozent im Rettungsdienst
-> Rettungssanitäter mit Einsatzerfahrung (RS100)
-> Leiter Rettungsdienst

Auch im Ehrenamt gibt es verschiedene Qualifikationen die man erreichen kann, ohne dass man Medizinisches Fachpersonal ist. Für die meisten Ausbildungen langt schon ein Erste-Hilfe-Kurs und eine regelmäßige Auffrischung der Tätigkeit sowie des Erste-Hilfe-Kursen. Hierzu zählen:
-> Sanitäter im Katastrophenschutz
-> Rettungsschwimmer
-> Erste Hilfe Ausbilder
-> Rettungshundeführer
-> First Responder

Wir wollen hier jedoch erstmal nur auf die zwei wichtigsten und Deutschlandweit vertretenden Ausbildungsgrade eingehen. In den nächsten Bereichen widmen wir uns dementsprechend dem Notfallsanitäter, Rettungssanitäter und der Prüfungsvorbereitung.